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    Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nichts außer Fußspuren.

    Chief Seattle (eigentlich Lushootseed Si'ahl; *1786 / +1866)

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    "Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens."

    Friedrich Hebbel (*1813 / +1863)

05.08.2021: Gibraltar


Gibraltar, britisches Überseegebiet, war ein Abstecher auf unserer Südspanienreise. Lag ja quasi mit auf dem Weg.

Die Halbinsel gehört seit 1704 zu Großbritannien, wurde 1713 von Spanien im Frieden von Utrecht offiziell abgetreten und bis heute aber weiter beansprucht. Das führt ab und an zu kleineren Konflikten. Der letzte Konflikt, resultierend aus dem BREXIT, konnte zum Glück beigelegt werden und wir konnten ohne Kontrolle und ohne Visa die Grenze passieren. Sinnvollerweise haben wir unser Auto in La Línea de la Concepción, d.h. der spanischen Seite, geparkt und sind die letzten 2 km zur Grenze zu Fuß gelaufen. In Gibraltar haben wir ein Hop-on / Hop-off-Ticket bei einem Busfahrer geholt und sind als Erstes damit zur Seilbahn gefahren. Mit dieser ging es dann hoch hinaus zum "Signal Hill", dem bekanntesten Felsen weit und breit. Der Hügel ist 387 m hoch und Heimatbasis der berühmt-berüchtigten Berberaffen. Da die Legende besagt, wenn die Affen verschwinden, verliert Großbritannien Gibraltar, werden diese befellten Taschendiebe selbstverständlich offiziell gefüttert. Erster Hinweis des Seilbahnpersonals in der Bergstation: Rucksack und Taschen vor den Bauch. Wie sich herausstellte, hatte das offenbar jemand ignoriert, denn die Affen saßen kurze Zeit später Pistazien aus einer Tüte schmausend und Joghurtbecher ausschlürfend auf der Straße, den Einkaufsbeutel zwischen sich liegend.

Vom Hügel hat man eine sehr schöne und weite Sicht. Durch die Straße von Gibraltar konnten wir sogar Nordafrika sehen. Dort liegt in Marokko der Berg "Dschebel Musa", die zweite "Säule des Herkules". Besonders spektakulär war auf unserem Rückweg die Landung eines Linienfluges der British Airways, da die Landebahn von Gibraltar quer zu der vierspurigen Straße aus Gibraltar nach Spanien führt. Bei jeder Landung muss erst aufwändig die Straße abgesperrt werden.

Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter nach Tarifa. In Gibraltar kann man sehr viel mehr ansehen, aber dazu muss man  entsprechend Quartier beziehen und sich ein paar Tage Zeit nehmen. Andererseits ist die britische Besatzungszone ein recht teures Pflaster, da alles aus Großbritannien und z.T. aus Spanien importiert werden muss.

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