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04.08.2021: Ronda


Ronda liegt in der Provinz Málaga in der Berglandschaft Serrania de Ronda. Bekannt ist diese sehr kleine Gemeinde als größte der "weißen Dörfer" Andalusiens und wegen seiner spektakulären Sicht von und auf die berühmte Brücke "El puente nuevo" (Neue Brücke). Von den ursprünglichen maurischen Wurzeln ist seit der Reconquista wenig übrig geblieben durch Abriss, Umgestaltung, Überbau.

Bekannt ist Ronda bei Freunden des Stierkampfes durch die "Plaza de Toros de Ronda", der Stierkampfarena. Sie beherbergt heute auch ein Museum ("Museo Taurino"). In Ronda wurde die Stierkämpferdynastie der Romeros begründet, welche die heute noch geltenden Regeln des Stierkampfes aufstellte (Escuele Rondeña = Rondaer Schule). Ernest Hemingway, der Ronda 1923 besuchte, verwendete den Namen Pedro Romeros für eine Figur seines 1926 erschienenen Romans "Fiesta".

Auch wenn man Stierkampf als barbarischen Akt der Tierquälerei betrachten mag, ist die Ausstellung im Museo Taurino trotzdem im Sinne "kulturhistorisches Gut der Spanier" interessant. In der Anlage befinden sich die Ställe und die Reithalle der "Real Maestranza de Caballería de Ronda", der königlichen Meisterreitschule, die sich dem klassischen Dressurreiten verschrieben hat.

Einwohner Rondas versuchte im spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Republikaner gegen General Franco zu kämpfen, musste aber unter Druck der faschistischen Panzertruppe 1936 die Stadt aufgeben und zogen sich zum Teil bis 1952 zum Guerillakampf in die Berge zurück. Republikaner, die nicht geflohen waren, wurden standrechtlich hingerichtet.

Neben Hemingway gab es auch noch weitere berühmte Gäste: Rainer Maria Rilke (1912/1913), Orson Welles (1933, wurde auch außerhalb Rondas begraben), Ava Gardner (1950er), Dirk Zimmermann mit seiner Evi (2021) ;-) .

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